„Ein wahnsinnig tolles Wochenende“!

Die Ü32 des TuS Stenern hatte bei der DM in Berlin eine sehr schöne Zeit. Spielerisch war aber mehr drin als Platz vier, war man sich einig.

Am frühen Montagmorgen gegen 1.45 Uhr rollte der Bus mit dem riesigen Wappen des TuS Stenern wieder auf das Vereinsgelände am Hemdener Weg. Nur Augenblicke später stiegen müde, aber auch stolze Kicker aus. Denn bei der deutschen Ü32-Meisterschaft in Berlin hatten sie letztendlich den sehr guten vierten Platz belegt. „Es war einfach ein wahnsinnig schönes Wochenende“, sagt Valentin Schmalz, der das Team gemeinsam mit Holger Krämer und Ralf Bugla betreut.

Schon bei der achteinhalbstündigen Busfahrt am Freitagvormittag in Richtung Bundeshauptstadt sei die Stimmung hervorragend gewesen. „Auf der Autobahn sind wir immer wieder von Autofahrern angehupt worden, wenn sie unseren Bus gesehen haben. Und auch bei der Ankunft in Berlin gab es anerkennende Worte“, sagt Schmalz im Gespräch mit unserer Zeitung. Und Spieler Jona Nießing ergänzt: „Es ist in so kurzer Zeit so viel passiert.“

IM Bus geht es nach Berlin
Im Bus geht es nach Berlin

Top organisiert

Allein schon der Freitagabend sei beeindruckend gewesen. Da wurde gemeinsam mit allen teilnehmenden Mannschaften – dazu zählten auch die Teilnehmer der Endrunde für die Ü40 und Ü50 sowie Ü32-Frauen – das Bundesliga-Eröffnungsspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen geschaut. „Da rannten ehemalige Leverkusener Spieler mit Stefan Kießling herum, die natürlich ihren Spaß hatten“, sagt Schmalz.

Die ganze Veranstaltung sei vom DFB top organisiert gewesen. Der TuS Stenern hatte sogar einen eigenen Betreuer an seiner Seite, der die Spieler stets mit Wasser und frischen Obst versorgte. „Das Bankett am Samstagabend mit Livemusik war auch sehr schön. Wir haben richtig Party gemacht, sodass Leute von Hertha BSC und Cottbus uns gesagt haben, dass wir eine richtig geile Truppe sind“, so Schmalz weiter.

Gerne hätte TuS Stenern das Turnier auch mit dem Titel gekrönt, aber es reichte letztendlich „nur“ zu Rang vier. Dabei war das Team gut in das Turnier gestartet und hatte im ersten Spiel gegen den hoch eingeschätzten SC Charlottenburg ein 0:0 geholt. Und auch gegen den SC Viktoria Hamburg sah es lange Zeit gut aus. „Leider hat sich unser Stürmer Lukas Ebbert (Foto links mit Carola Winter) dann aber den Arm gebrochen“, sagt Nießing. Das kostete im Angriff ein wenig Durchschlagskraft. Und dann unterlief Kai Schmeink in der letzten Minute der Partie auch noch ein Eigentor und das Spiel ging 0:1 verloren. „Mit zwei Remis hätten wir noch die Chance gehabt, am Sonntag etwas zu reißen. So aber ging es für uns nur noch darum, wenigstens unter die ersten Drei zu kommen. Dass uns das nicht gelungen ist, war schon ein bisschen frustrierend“, sagt Nießing.

Auch neben dem Platz ist die Laune gut.
Auch neben dem Platz ist die Laune gut. Im Hintergund ist Nele zu sehen, die vom DFB für den TuS in Organisationsfragen abgestellt wurde.

Komplett den Faden verloren

Dabei lag die TuS Stenern gegen die SG FC Gerolzhofer/DJK Michelau durch die Tore von Tim Elsinghorst (2.) und Jan Wienholt (3.) schon mit 2:0 vorne, ehe der Gegner noch viermal zurückschlug. „Wir haben auf einmal komplett den Faden verloren. Ich weiß nicht, wie man so abbauen kann“, sagt Schmalz. Immerhin durfte er sich anschließend über den 2:0-Erfolg über den SV Enkenbach freuen, für den Tobias Kersten (15.) und Jan Wienholt (28.) sorgten.

„Es bleibt die Erkenntnis, dass mehr drin gewesen wäre“, sagt Schmalz. Und weil auch die Mannschaft dieser Auffassung ist, hat diese sich schon darauf eingeschworen, in dieser Saison einen neuen Anlauf in Richtung DM-Endrunde zu starten. Die würde, das ist jetzt schon sicher, dann ganz anders in Angriff genommen werden.

„Ein großes Thema ist einfach, dass außer im Westdeutschen Fußballverband sämtliche Runden auf Großfeld stattfinden, während bei uns auf dem Kleinfeld gespielt wird“, sagt Ebbert. Da hätte sicherlich im Vorfeld ein größeres Trainingspensum und Testspiele über den ganzen Platz geholfen. „Bei den anderen Teams haben die Akteure teilweise noch in der vergangenen Saison in der Oberliga gespielt und es gibt eine eigene Ü32-Liga mit 12 bis 14 Teams, die jedes Wochenende spielt“, sagt Schmalz. Da habe dann auch ein wenig die Kondition gefehlt, um sich in den engen Spielen im Angriff entscheidend durchzusetzen. „Letztendlich haben wir aus unseren Möglichkeiten aber das Beste gemacht“, sagt Nießing. „Wir hatten ein tolles Erlebnis auf einer tollen Anlage am Olympiapark und haben mit unseren Kontrahenten bei aller Rivalität abseits des Platzes viel Spaß gehabt“, so Nießing.

Das Rahmenprogramm sorgt für Begeisterung. Der Beginn der Veranstaltung.

Die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt.

Unerwartete Unterstützung Am ersten Turniertag bekam der TuS Stenern unerwartete Unterstützung. Ein Fußballfan aus Epe war in Berlin anwesend und feuerte das Team an. „Wir kannten ihn überhaupt nicht. Er war aber schon des Öfteren in Stenern auf dem Schützenfest. Und weil er von unserer Teilnahme gehört hatte und fußballverrückt ist, war er einfach nach Berlin gefahren, um unsere Spiele zu schauen. Anschließend ging es für ihn dann wieder zurück“, sagt Valentin Schmalz, Trainer der Ü32 von TuS Stenern.

Keine Siegerehrung Bei der Ü32 gab es keine Siegerehrung. Das hatte damit zu tun, dass sich ein Spieler des SC Viktoria Hamburg im letzten und entscheidenden Spiel gegen den SC Charlottenburg das Bein brach. Es musste auf einen Krankenwagen gewartet werden. Währenddessen wurden die Siegerehrungen in den anderen Altersklassen bereits auf einem Nebenplatz vorgenommen. Das Spiel wurde anschließend nicht mehr angepfiffen. Beide Teams einigten sich darauf, es beim Stand von 1:1 zu beenden, sodass Hamburg das Turnier als Sieger beendete.

Man kann es sehen - das Turnier auf dem Großfeld schlaucht ganz schön.
Man kann es sehen – das Turnier auf dem Großfeld schlaucht ganz schön.

Mit der befreundeten FFC Asbach Uralt Essen-Damenmannschaft, in der auch die Bocholterin Carola Winter spielt, wurde noch ein gemeinsames Mannschaftsfoto aufgenommen. Carola konnte mit Essen den Titel der Ü32-Frauen gewinnen. Die Jungs aus Stenern haben die Essener tatkräftig angefeuert.

Eine weitere prominente Person hat den TuS aus Stenern vor Ort unterstützt. Lisa de Ruiter, die seit neun Jahren in Berlin lebt und gebürtig aus Bocholt kommt ist momentan als SKY-Moderatorin tätig und hat viele bekannte Gesichter aus Stenern wiedergetroffen.

Hinweis: Viele Fotos aus Berlin sind im Fotoalbum auf dieser Homepage zu sehen.